Montag, 17. März 2014

Gemüse im Tempura-Mantel 天麩羅

Zwei Freundinnen fanden sich neulich mal wieder zu einer Homecooking-Party bei mir ein. Thema diesmal: Asien. Nachdem wir also einen Tag zuvor den Asia-Store in der Färberstrasse erfolgreich geplündert und uns eine grobe Menuefolge zurechtgelegt hatten, entschieden wir uns quasi als Vorspeise das lecker ausgebackene Gemüse im Tempura-Teig zuzubereiten. Dieses findet man ja ziemlich häufig auf Speisekarten in asiatischen Restaurants oder z.B. als Bestandteil der Bento-Box. Frittiertes Gemüse... "Kann ja nicht so schwer sein", dachten wir uns und legten los. Zum Frittieren haben wir (da ich keine Fritteuse besitze) einfach einen sehr großen Kochtopf und spezielles Frittier- und Bratöl verwendet, das es relativ gut&günstig in der 2-Liter-Flasche im "supergeilen" Supermarkt gibt (wenn ihr versteht was ich meine ;-). Die wenigen Zutaten für den Teig hat man normalerweise eh im Vorratsschrank und an Gemüse kann man hernehmen was man gerne mag. Gewürzt haben wir das fertige Tempura-Gemüse noch mit etwas China-Würzer, Salz und Chili. Danach gab es übrigens noch im Bambusgarer gedämpfte Dim Sum mit Kimchi und selfmade-Sushi!


Zutaten:

1 Zucchini
1 Aubergine
1 rote Paprikaschote
1 gelbe Paprikaschote
1 Petersilienwurzel
2 EL Mehl
2 EL Speisestärke
1 Prise Backpulver
eiskaltes Wasser
Salz
Chili
China-Gewürz (bzw. 7-Gewürze-Pulver)


Zubereitung:

Einen großen Topf ca. zur Hälfte mit Frittier-Öl füllen und erhitzen.
Das Gemüse waschen und in dicke Streifen schneiden. 

Mehl, Backpulver und Speisestärke in einer Schüssel vermischen und so viel Wasser hinzugeben, bis ein dickflüssiger Teig entsteht, der gut am Gemüse haftet. Den Teig mit Salz und etwas Chili würzen. 

Die Gemüse-Sticks durch den Teig ziehen, etwas abtropfen lassen und mit Hilfe einer Schöpfkelle vorsichtig ins heiße Öl gleiten lassen. Die Gemüse-Sticks nach und nach frittieren, sodass nicht zu viele auf einmal davon im Topf sind. 

Die goldbraunen Sticks auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen und vor dem Servieren mit Salz, Chili und China-Gewürz abschmecken.

Sonntag, 2. Februar 2014

New York Cheesecake

The world's most fabulous cheesecake - from the heart of Brooklyn!
Seit 1950 ist "Junior's" bekannt für seinen Käsekuchen. Das Original-Geschäft findet man in der 386 Flatbush Avenue in Brooklyn, aber auch in Filialen in der Grand Central Station oder am Times Square/Broadway kann man sich bei einem New York Besuch die ultra cremige und süße Sünde auf der Zunge zergehen lassen. Das angeblich originale Rezept von "Junior's" habe ich aus meinem Kochbuch, das ich - man wird es kaum glauben - in New York gekauft habe. Mengenangaben und Gradzahlen habe ich umgerechnet und den Kuchen auch schon mal danach gebacken. Ich muss schon sagen, dass der Cake ziemlich so schmeckt, wie in den USA eben Cheesecakes so schmecken: süß und mega cremig! Müsste also alles passen ;) Have a good one!


Zutaten (Springform 28 cm):

Boden:
180 g Leibniz Butterkekse
90 g Butter
20 g Zucker

Belag:
900 g Frischkäse
260 g Zucker
1/2 TL Salz
70 g Mehl
1 Zitrone
600 g Crème fraîche
8 Eier
1 Vanilleschote

Zubereitung Boden:

Die Butterkekse fein zerkrümeln. Die Butter in einem Topf zerlassen. Kekse mit flüssiger Butter und Zucker in einer Schüssel verkneten. 

Eine Springform (am Besten 28 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen und mit Butter einfetten. Die Keksmischung einfüllen und den Teig dabei gut (z.B. mit dem Boden eines Glases) in der Form andrücken. 

Den Backofen auf 175 °C (Umluft) vorheizen. Den Teigboden ca. 10-15 Minuten backen (beobachten, dass er nicht zu dunkel wird), aus dem Ofen nehmen und Ofentemperatur auf 225 °C erhöhen. 

Zubereitung Belag:

Die Schale der Zitrone abreiben und danach den Saft auspressen. Das Mark der Vanilleschote auskratzen. 

Den Frischkäse mit Zucker, Salz, Mehl, Zitronensaft und -abrieb  in einer Schüssel verrühren. Crème fraîche, Eier und Vanillemark dazugeben und alles zu einer homogenen Masse verquirlen. Die Wände der Springform nochmals mit Butter einfetten und die Käsemasse einfüllen.

Den Kuchen nun ca. 10 Minuten bei 225 °C backen (evtl. mit Backpapier abdecken, damit er oben nicht zu braun wird!). Dann die Ofentemperatur auf 90 °C verringern und den Kuchen weitere 50 Minuten fertig backen (der Kuchen sollte in der Mitte noch weich sein).

Den Kuchen anschließend 2 Stunden im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Vor dem Servieren mindestens 4 Stunden kühl stellen.

Tomaten-Parmesan-Stangen

Dieses Rezept habe ich von meiner lieben Freundin Karo bekommen, die die leckeren selbstgemachten Stänglein mal zu mir mitgebracht hatte. Eigentlich habe ich vor Teigen, die mit Hefe gemacht werden, ein bisschen Respekt. Aber dieser Teig könnte einfacher nicht sein! Ich habe unten das originale Rezept aufgeführt - aber da es bei mir nicht genug Käse sein kann, habe ich nach Gusto einfach mehr Käse (und auch Tomaten) verwendet. Das kann man aber halten wie ein Dachdecker. Die Stangen passen prima z. B. als Snack zu Wein, am besten schmecken sie frisch und noch leicht warm aus dem Ofen. Aber auch am nächsten Tag (gelagert in Alufolie) lassen sie sich kalt, oder kurz in der Mikrowelle aufgewärmt, verputzen.


Zutaten:

500 g Weizenmehl
10 g Salz
1/2 Würfel frische Hefe
275 ml lauwarmes Wasser
100 g getrocknete Tomaten, in Öl
50 g Parmesan
Rosmarin, getrocknet
Chiliflocken

Zubereitung:

Mehl und Salz in ein große Schüssel geben. Die Hefe zerbröckeln und mit dem lauwarmen Wasser verrühren. Mit der Mehlmischung zu einem glatten Teig verkneten. Mit einem Geschirrtuch zugedeckt ca. 30 Minuten gehen lassen.

Für die Füllung die getrockneten Tomaten fein würfeln, den Käse fein reiben, den Rosmarin evtl. feiner hacken.

Den gegangenen Teig auf etwas Mehl zu einem Rechteck ausrollen. Mit der Tomaten-Käse-Kräuter-Füllung und etwas Chili gleichmäßig bestreuen und die Füllung leicht andrücken (etwas Käse zum Bestreuen aufsparen).

Die längs liegende, untere Teighälfte zur Mitte hin einklappen, die obere Teighälfte darüberklappen und gut andrücken. Den zusammengeklappten Teigstrang mit dem Messer in etwa 1,5 cm breite Streifen schneiden. Jeden Streifen in sich verdrehen (zwirbeln) und zu etwa 15-20 cm langen Stangen rollen. 

Die Stangen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit dem restlichen Käse bestreuen. Mit einem Geschirrtuch abgedeckt nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.

Bei 200 °C (Ober/- Unterhitze) ca. 20 Minuten backen.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Saure Zipfel

Saure Zipfel, Blaue Zipfel, Saure Bratwurst... Dieses traditionelle Gericht hat viele Namen. Saure Zipfel (wie sie bei uns genannt werden), sind eine Spezialität aus der fränkischen bzw. Oberpfälzer Küche. Der Name bedeutet nichts anderes als Bratwürste in einem Essigsud gegart. Eine im Grunde sehr einfache Speise, die jedoch mit frischen Bauernbrot, Semmeln oder Brezen schnell zum Hochgenuss wird. In meinem Rezept habe ich alternativ zum Wasser eine milde Fleischbrühe genannt. Ich kenne das Rezept zwar nur mit Wasser, jedoch ist bei meiner Recherche immer wieder auch die Fleischbrühen-Variante aufgetaucht. Je nachdem wie intensiv man den Sud haben möchte, kann der Koch oder die Köchen vielleicht selbst entscheiden was ihm/ihr besser schmeckt. Genauso würde ich es mit dem Wein handhaben. Der eine kann drauf verzichten, der andere nicht. Ich würde sagen: einfach abschmecken und Gewürze, Essig, Zucker etc. danach abstimmen.


Zutaten:

8 grobe Bratwürste (bzw. 16 Nürnberger)
1 l Wasser (bzw. milde Fleischbrühe)
4 Gemüsezwiebeln
100 ml Weißweinessig
(100 ml Weißwein)
2 TL Salz
30 g Zucker
3 Lorbeerblätter
3 Pimentkörner
3 Nelken
6 schwarze Pfefferkörner
6 Wacholderbeeren


Zubereitung:


Wasser (bzw. Fleischbrühe) in einem großen Topf zum Köcheln bringen. Zwiebeln in dünne Ringe schneiden oder hobeln.

Die Gewürze im Mörser etwas anstoßen und in einem Gewürzsäckchen oder lose ins Wasser (bzw. die Brühe) geben. Essig, Zucker, Salz (Weißwein) und die Zwiebelringe dazugeben, diese ca. 10 Minuten im Sud glasig köcheln.

Die Bratwürste mit in den Sud legen und ca. 20-25 Minuten bei kleiner Hitze darin ziehen lassen. 

Vor dem Servieren das Gewürzsäckchen aus dem Sud entfernen (bzw. die losen Gewürze absieben). 

Die sauren Zipfel in etwas Sud und mit Zwiebelringen anrichten und z. B. Schwarzbrot dazu reichen.


Samstag, 23. November 2013

Lebkuchen "Nürnberger Art"

Der Begriff "Nürnberger Lebkuchen (bzw. Elisen-Lebkuchen)" ist - so wie der Christkindlesmarkt - weltbekannt und seit 1927 als Herkunftsbezeichnung gesetzlich geschützt. Das älteste schriftliche Lebkuchen-Rezept stammt aus dem 16. Jahrhundert und wird im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt. Nicht nur in der Weihnachtszeit sind Lebkuchen in Nürnberg allgegenwärtig: seit über 85 Jahren eine der bekanntesten Lebkuchenmanufakturen ist sicherlich die Firma "Lebkuchen-Schmidt", Fremdenführer im Gewand der Lebküchner führen Touristen durch die St. Sebalder Altstadt, wo man die historischen Backstuben sehen und mehr über die Backkunst erfahren kann. Der Legende nach wurden die "Elisen-Lebkuchen" nach der Lebküchnerstochter Elisabeth benannt, die sehr schwer erkrankte. Da kein Arzt Rat wusste, aber ihr Vater als Lebküchner um den Wert von orientalischen Gewürzen wusste, kreierte er für Elisabeth einen ganz besonderen Lebkuchen ohne Mehl, nur mit den hochwertigsten Zutaten. Tatsächlich kam Elisabeth wieder zu Kräften und wurde gesund. Wer eine hat, kann zum akuraten Formen der Lebkuchen eine Lebkuchenglocke verwenden, ich finde aber man darf ruhig sehen, dass sie handgemacht sind. Das historische Lebkuchen-Rezept aus dem Museum habe ich mir leider noch nicht unter den Nagel reißen können, solange richte ich mich einfach nach dem (mindestens genauso guten) Rezept meiner Omi:


Zutaten:

400 g Zucker
6 Eier
250 g gemahlene Haselnüsse
250 g gemahlene Mandeln
100 g Zitronat
100 g Orangeat
1 Msp. Nelken
1 Msp. Muskat
2 TL Zimt

runde Oblaten 
(7 cm für ca. 40 Stck, 9 cm für ca. 25 Stck)
Kuchenglasur (Zartbitter o. Vollmilch)

Zubereitung:


Zitronat und Orangeat im Mixer zerkleinern. Alle Zutaten in einer großen Schüssel vermengen, sodass eine glatte Masse entsteht. 

Den Teig auf die Oblaten geben und bei 150 °C (Heißluft, mittlere Schiene) ca. 20-30 Minuten backen (WICHTIG: den Ofen NICHT vorheizen!)

Die Lebkuchen abkühlen lassen und mit Schokoglasur bestreichen.
Zum Frischhalten in einer Blechdose lagern, so halten sich die Lebkuchen einige Wochen.

Sonntag, 10. November 2013

Apfelkuchen mit Walnußkruste

Wooohooooo!!! Schon über 10.100 Klicks auf meinen Blog!!! Darüber freue ich mich so sehr, dass ich heute gleich mal Kuchen gebacken habe... Na gut, beim Anlass habe ich ein wenig geschummelt, denn wir sind morgen bei Omi und Opi eingeladen. Aber ich freue mich trotzdem wirklich sehr über diese Art von Zuspruch! Wenigstens ein Grund zur Freude in diesem "wunderschönen" Jahr 2013.

Das Rezept von diesem super leckeren Apfel-Walnuß-Kuchen habe ich von einer ehemaligen Patientin, Frau G., bekommen, die uns den Kuchen mindestens einmal im Jahr zur Herbstzeit gebacken hat und damit jedesmal Begeisterung auslöste (da ich jetzt leider keinen Patientenkontakt mehr habe, vermisse ich die kleinen "Dankeschön"-Leckereien einiger Patienten schon etwas - ich denke da auch an die türkischen Hackfleischtaschen von Frau D., die frisch gebackenen Krapfen von Frau V., oder den selbstgeimkerten Honig von Herrn Z.). Der einfache Rührteig mit Apfelspalten als Belag wird raffiniert und delikat durch die mit Vanille und Zimt karamellisierten Walnüsse, die auf dem Kuchen verteilt werden und so zur knusprigen Kruste werden. Danke Frau G., dass Sie mir Ihr Rezept zu treuen Händen überlassen haben! Ich werde es in Ehren halten. 


Zutaten Rührteig:

100 g Butter
150 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
2 Eier
150 g Mehl
1 Pck. Backpulver

Zutaten Belag:

4 Äpfel
200 g Walnüsse
50 g Butter
60 g Zucker
5 EL Milch
1 Msp. Zimt
1 Vanilleschote (Mark)

Zubereitung:

Alle Zutaten für den Rührteig miteinander vermengen und mit dem Handrührgerät zu einer glatten Masse quirlen.

Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und in ca. 0,5 cm dicke Spalten schneiden. Den Rührteig gleichmäßig in eine vorher ausgefettete Springform (26 cm) streichen und mit den Apfelspalten belegen.

Die Walnüsse grob hacken. In einer Pfanne die Butter zerlassen. Zucker, Milch und Walnüsse dazugeben. Wenn die Masse etwas dickflüssiger geworden ist, Zimt und Vanillemark untermischen.

Die warme Nussmasse gleichmäßig über dem Kuchen verteilen. Bei 170°C (Ober-/Unterhitze) ca. 45 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit den Kuchen mit Backpapier abdecken, damit die Nusskruste nicht zu dunkel wird.  

Den Kuchen nach Ende der Backzeit noch ca. 15 Minuten im ausgeschalteten, aber noch warmen  Backofen nachziehen lassen.






Samstag, 19. Oktober 2013

Obatzter (bayerische Käsecreme)

Wir Franken sind ja eigentlich gar keine Bayern... Jedenfalls bilden wir uns das ein. Was geographisch gesehen bekannterweise ziemlicher Blödsinn ist, ist was z. B. Dialekt und Esskultur angeht, gar nicht mal verkehrt. In meiner Heimat Mittelfranken wird die obligatorische Weißwurst mit Brezel gern durch "Drei in am Weggla" ersetzt (drei Nürnberger Bratwürste im Brötchen), oder durch "Schäufala mit Grraud" (Schweineschulter mit Sauerkraut); auch rennt man in meinen Breitengraden (Gott sei Dank!!) eher selten mit Dirndl bzw. Lederhose herum. Wie auch immer hat jede Region eben seine Eigenheiten, die verschiedener manchmal gar nicht sein könnten. Nichts desto trotz habe ich mich heute an ein typisches Bestandteil der echt bayerischen Brotzeit herangewagt: Obatzter. Eine pikante Käsecreme, die als Brotaufstrich gegessen wird und seinen Ursprung angeblich in den 1920ger Jahren in Freising hat, als eine Wirtin alte Käsereste verwerten wollte und so die herzhafte Mischung kreierte.

Zutaten:

200 g weicher, reifer Camembert (mind. 45% Fett)
2 EL weiche Butter
1 EL Sahne
1 kleine rote Zwiebel
1/2 TL Paprikapulver, edelsüß
1/2 TL Kümmel
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Den Camembert mit dem Messer zerkleinern, die Butter in Flöckchen dazugeben und in einer Schüssel vermengen. Die Sahne hinzugeben. Mit einer Gabel so zerdrücken, dass eine leicht bröckelige, aber geschmeidige Masse entsteht.

Die Zwiebel häuten und in kleine Würfel schneiden. Unter die Masse mischen. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und vorher etwas angestoßenem Kümmel abschmecken.

Zur Brotzeit am Besten mit Brezen oder frischem Brot servieren. 

Tipp: am Tag der Zubereitung essen, da die frischen Zwiebeln sonst einen bitteren Geschmack entwickeln. Wers noch herzhafter will: die Sahne einfach durch 1 EL Bier ersetzen!